Der Bau von Saunen hat eine jahrhundertealte Tradition, und eines der auffälligsten Merkmale ist der Einsatz von Holz. Dies ist kein Zufall: Holz bietet eine Reihe von Vorteilen, die es zum idealen Material für den Saunabau machen. Doch nicht jedes Holz ist für diesen Zweck geeignet. Warum also wird Holz bevorzugt, welches Holz ist das beste für den Saunabau, und welche Alternativen gibt es?
Mehrwert durch Holz im Saunabau
Holz hat spezifische Eigenschaften, die es von anderen Baumaterialien abheben. Es leitet Wärme nur langsam, was verhindert, dass die Oberflächen in der Sauna zu heiß werden und sich unangenehm anfühlen. Gleichzeitig speichert Holz die Wärme und sorgt für eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Raum. Durch seine Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, schafft es zudem das typische Saunaklima, das zwischen trockener Hitze und leicht feuchtem Dampf wechselt. Doch Holz hat auch seine Schwächen: Es kann harzen, splittern, sich verziehen und im schlimmsten Fall schimmeln.
Hier kommt die Qualität ins Spiel: Saunaholz muss extremen Bedingungen standhalten. Hohe Temperaturen und Feuchtigkeit setzen den Materialien zu, weshalb nur Holzarten von höchster Qualität verwendet werden sollten. Aber welche Holzarten eignen sich besonders gut für den Saunabau?
Beliebte Saunahölzer und ihre Vor- und Nachteile
1. Abachi – Tropenholz mit Schattenseiten
Abachi-Holz wird oft im Saunabau verwendet, vor allem wegen seiner hervorragenden Isolierfähigkeit. Es ist splitterfrei, harzfrei und nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf, was es für Lehnen, Sitzbänke und Wandverkleidungen beliebt macht. Abachi stammt jedoch aus Afrika, und der Raubbau an den Regenwäldern sorgt dafür, dass es keine nachhaltige Option ist. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) rät sogar ausdrücklich von seinem Einsatz ab, da es nicht als FSC-zertifiziert erhältlich ist. Eine ökologisch bessere Alternative wäre Pappelholz.
Fazit: Abachi bietet hervorragende Eigenschaften, ist aber aus ökologischer Sicht problematisch.
2. Espe/Thermo-Espe – Der stabile Allrounder
Espenholz ist eine der beliebtesten Alternativen im Saunabau. Es zeichnet sich durch seine schlechte Wärmeleitfähigkeit aus, was es ideal für Sitz- und Liegeflächen macht. Thermo-Espe, die einer speziellen Hitzebehandlung unterzogen wurde, ist nahezu harzfrei und resistent gegen Feuchtigkeit und Mikroorganismen. Allerdings verändert sich durch die Behandlung die Farbe des Holzes, was nicht jedem gefällt.
Fazit: Espenholz ist robust, stabil und in seiner thermisch behandelten Form besonders widerstandsfähig.
3. Hemlock – Der Klassiker aus Nordamerika
Hemlock, auch Schierling genannt, ist in Europa ein äußerst beliebtes Saunaholz. Es ist widerstandsfähig gegen Nässe, langlebig und nahezu harzfrei. Die glatte, helle Optik der Hemlocktanne sorgt für ein modernes Ambiente in der Sauna. Allerdings hat dieses Holz einen Nachteil: Es muss importiert werden, was seine Ökobilanz negativ beeinflusst.
Fazit: Hemlock ist optisch und funktional eine ausgezeichnete Wahl, aber umweltschonende Alternativen sollten in Betracht gezogen werden.
4. Heimische Tanne – Die umweltfreundliche Alternative
Die heimische Tanne, insbesondere die Europäische Weißtanne, ist eine nachhaltigere Option als importierte Hölzer. Sie ist stabil, langlebig und relativ harzarm. Je nach Herkunft kann die Qualität variieren, aber insgesamt bietet die heimische Tanne eine gute Mischung aus Preis, Leistung und Nachhaltigkeit.
Fazit: Wenn du Wert auf Nachhaltigkeit legst, ist heimische Tanne eine hervorragende Wahl.
5. Kelo – Das seltene Holz aus Finnland
Kelo-Holz ist ein Naturprodukt, das in Finnland aus abgestorbenen Kiefern gewonnen wird. Es zeichnet sich durch seine extreme Härte und Witterungsbeständigkeit aus. Da es auf natürliche Weise getrocknet ist, benötigt es keine zusätzliche Behandlung. Allerdings ist Kelo sehr selten und dementsprechend teuer.
Fazit: Kelo ist ein Premium-Material, das nur für Liebhaber mit entsprechendem Budget in Frage kommt.
6. Nordische Fichte – Der traditionelle Saunaklassiker
Nordische Fichte ist ebenfalls ein beliebtes Saunaholz, vor allem in skandinavischen Ländern. Das helle Holz verströmt einen angenehmen Duft und trägt durch seine gleichmäßige Struktur zur Wohlfühlatmosphäre bei. Ein Nachteil ist, dass nordische Fichte importiert werden muss, was sich auf die Ökobilanz negativ auswirkt.
Fazit: Wer Wert auf Tradition legt, ist mit nordischer Fichte gut beraten, sollte aber die Umweltaspekte berücksichtigen.
7. Rotzeder – Luxus und Langlebigkeit
Rotzeder ist ein weiteres hochwertiges Holz, das besonders für seine Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und seine gleichmäßige Maserung bekannt ist. Es ist nahezu astfrei und verleiht der Sauna eine luxuriöse Optik. Allerdings ist Rotzeder aufgrund des Imports teuer und hat eine schlechte Ökobilanz.
Fazit: Rotzeder ist ideal, wenn du eine luxuriöse und langlebige Sauna möchtest und bereit bist, einen höheren Preis zu zahlen.
Fazit von unseren Experten von sauna-kultur.de
Die Wahl des richtigen Saunaholzes hängt stark von den persönlichen Präferenzen und den individuellen Anforderungen ab. Heimische Hölzer wie Tanne oder Espe sind aufgrund ihrer Nachhaltigkeit und Funktionalität empfehlenswert. Wer bereit ist, einen höheren Preis zu zahlen, kann zu Rotzeder oder Kelo greifen, die durch ihre besondere Optik und Langlebigkeit bestechen. Abachi-Holz hingegen sollte aus ökologischen Gründen vermieden werden.
Wichtig ist auch, dass das Holz regelmäßig gepflegt und gut belüftet wird, um Schimmelbildung zu verhindern. Hochwertiges Saunaholz sorgt für viele Jahre Freude an deiner eigenen Sauna, daher lohnt es sich, hier nicht am falschen Ende zu sparen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Saunaholz
1. Warum wird Holz für den Saunabau verwendet?
Holz leitet die Wärme langsam, was verhindert, dass es in der Sauna zu heiß wird. Gleichzeitig speichert es die Wärme und trägt zur gleichmäßigen Temperaturverteilung bei. Holz schafft zudem das typische Saunaklima, das durch den Wechsel von Hitze und Feuchtigkeit geprägt ist.
2. Welches Holz ist das beste für den Saunabau?
Espe, Hemlock und heimische Tanne sind beliebte Optionen. Sie sind stabil, langlebig und widerstandsfähig gegenüber den extremen Bedingungen in einer Sauna. Rotzeder und Kelo sind Premium-Hölzer, die besonders langlebig und ästhetisch ansprechend sind.
3. Warum sollte Abachi nicht verwendet werden?
Abachi-Holz stammt aus afrikanischen Regenwäldern und wird nicht nachhaltig angebaut. Daher rät das Bundesamt für Naturschutz von seinem Einsatz ab.
4. Wie pflege ich meine Sauna aus Holz richtig?
Regelmäßige Reinigung und gute Belüftung sind entscheidend. Vermeide Staunässe und reinige das Holz nur mit milden Reinigungsmitteln, um Schimmelbildung zu verhindern.
5. Kann ich auch andere Materialien als Holz für meine Sauna verwenden?
In speziellen Fällen werden auch Glaselemente oder Stein verwendet, jedoch bleibt Holz der bevorzugte Baustoff aufgrund seiner Eigenschaften und der traditionellen Saunakultur.