Der Besuch in der Sauna ist bei vielen sehr beliebt, der Saunagang selbst ist nur die halbe Miete – die Abkühlung danach spielt eine ebenso wichtige Rolle. Besonders beliebt: die kalte Dusche. Aber wie gesund ist sie wirklich? In diesem Artikel gehen wir kritisch und zugleich sympathisch darauf ein, warum kalte Duschen nach der Sauna mehr als nur erfrischend sind und wie du sie optimal nutzen kannst.
1. Einführung: Warum kalte Duschen nach der Sauna?
Kalte Duschen nach dem Saunieren haben eine lange Tradition und sind ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Sauna-Rituale weltweit. In Ländern wie Finnland, der Heimat der Sauna, gehört die Abkühlung in eisigen Seen oder Schnee fest zur Kultur. Doch warum genau ist die Abkühlung so wichtig?
Kalte Duschen helfen dabei, den Körper nach dem intensiven Schwitzen wieder in Balance zu bringen. Sie schließen die Poren, regen den Kreislauf an und stabilisieren den Blutdruck. Für viele Männer ist es nicht nur eine angenehme Erfrischung, sondern auch ein essenzieller Bestandteil des Gesundheitsrituals.
2. Physiologische Effekte
Kreislauf und Durchblutung
Während des Saunagangs erweitern sich die Blutgefäße, die Haut rötet sich, und der Blutdruck sinkt. Eine kalte Dusche zieht die Blutgefäße wieder zusammen und stabilisiert den Kreislauf. Das fördert nicht nur die Durchblutung, sondern hilft auch, Schwindel oder Kreislaufprobleme nach der Sauna zu vermeiden. Besonders für Männer, die unter niedrigem Blutdruck leiden, kann dieser Effekt von großer Bedeutung sein.
Stoffwechsel und Immunsystem
Kalte Duschen haben einen anregenden Effekt auf den Stoffwechsel. Durch den plötzlichen Kältereiz wird der Körper gezwungen, Energie aufzuwenden, um sich wieder aufzuwärmen. Diese Kontrasttherapie regt auch das Immunsystem an. Regelmäßige kalte Duschen nach der Sauna können so helfen, die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken – besonders in der Erkältungszeit ein wertvoller Vorteil.
Orthostase-Effekt und Schwindelgefühle
Nach dem Saunagang kann es durch das Absacken des Blutes in die untere Körperhälfte zu Schwindelgefühlen kommen. Diesen sogenannten Orthostase-Effekt können kalte Duschen effektiv verhindern. Die Kälte führt dazu, dass sich die Blutgefäße schnell wieder zusammenziehen, wodurch der Blutdruck stabilisiert und der Kreislauf gestärkt wird.
3. Hygienische Aspekte
Reinigung der Haut
Während der Sauna werden durch das Schwitzen die Poren der Haut geöffnet, was den Abtransport von Toxinen und Schmutzpartikeln erleichtert. Kaltes Wasser schließt diese Poren wieder, wodurch die Haut effektiv gereinigt wird und frischer erscheint.
Verzicht auf Seife und Duschgel
Nach der Sauna ist es wichtig, nicht sofort zu Seife oder Duschgel zu greifen. Diese Produkte können die Haut nach der Sauna, wenn sie besonders sensibel ist, unnötig reizen. Wenn du vorhast, noch einen weiteren Saunagang zu machen, reicht es, den Schweiß nur mit klarem Wasser abzuspülen. Seife und Duschgel sind eher vor dem Saunieren sinnvoll, um Schmutz und Fett von der Haut zu entfernen.
4. Tipps für das Duschen nach der Sauna
Langsam abkühlen und beginnen
Eine kalte Dusche direkt nach der Sauna kann für den Kreislauf eine echte Herausforderung sein – besonders wenn du nicht daran gewöhnt bist. Es ist daher wichtig, sich langsam abzukühlen. Gehe zuerst an die frische Luft, um den Körper sanft auf die Kälte vorzubereiten. Beginne dann mit kaltem Wasser an den Füßen und arbeite dich langsam nach oben. So vermeidest du einen zu starken Kälteschock.
Körperabschnitte priorisieren
Fange beim Duschen mit den kälteren Körperabschnitten an, wie den Füßen und Händen, bevor du dich den empfindlicheren Regionen wie dem Kopf und Oberkörper widmest. Dies schont nicht nur deinen Kreislauf, sondern erhöht auch das Wohlbefinden nach der Sauna.
Individuelle Kälteempfindlichkeit beachten
Nicht jeder Mensch verträgt die gleiche Kälte. Wenn du kaltes Wasser nicht gewohnt bist, beginne mit lauwarmen Temperaturen und steigere dich langsam. Es ist vollkommen in Ordnung, sich an das kalte Duschen heranzutasten und nicht direkt in eiskaltes Wasser zu springen. Langfristig kannst du deine Kälteempfindlichkeit trainieren und die positiven Effekte der kalten Dusche intensiver genießen.
5. Alternative Abkühlungsmethoden
Eiswasser, Schnee und kalte Schläuche
Falls du auf der Suche nach neuen Erfrischungsmethoden bist, könnten Eiswasserbecken, Schnee oder kalte Schlauchduschen interessante Alternativen sein. Besonders das Eintauchen in kaltes Wasser oder das Einreiben mit Schnee kann einen stärkeren Effekt haben als eine normale kalte Dusche. Diese Methoden sind besonders in nördlichen Ländern beliebt und bieten ein intensives Abkühlungserlebnis.
Kneipp-Dusche und andere Kontrasttherapien
Auch die berühmte Kneipp-Dusche, die zwischen warmen und kalten Wassergüssen wechselt, kann eine großartige Möglichkeit sein, den Körper nach der Sauna zu beleben. Solche Kontrasttherapien stärken nicht nur das Immunsystem, sondern fördern auch die Durchblutung und den Stoffwechsel.
6. Praktische Anwendung und Vorbereitung
Vor dem Saunagang trinken und nach dem Saunagang rehydratisieren
Vor und nach dem Saunagang sollte das Thema Flüssigkeitszufuhr nicht vernachlässigt werden. Trinke vor der Sauna genügend Wasser, um den Flüssigkeitsverlust während des Schwitzens auszugleichen. Nach dem Saunieren solltest du ebenfalls ausreichend Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte zu dir nehmen. Verzichte auf Alkohol, da dieser den Kreislauf zusätzlich belastet.
7. Fazit und Empfehlung
Kalte Duschen nach der Sauna sind mehr als nur ein erfrischendes Ende deines Saunagangs – sie bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Sie fördern die Durchblutung, stärken das Immunsystem und helfen, den Kreislauf zu stabilisieren. Wichtig ist es, sich langsam an die Kälte zu gewöhnen und die individuelle Kälteempfindlichkeit zu beachten. Kalte Duschen sind ein essenzieller Teil des Wellness-Erlebnisses und können bei regelmäßiger Anwendung langfristig deine Gesundheit verbessern.
FAQ
Wie lange sollte man nach der Sauna kalt duschen?
Eine kalte Dusche nach der Sauna sollte etwa 30 Sekunden bis 1 Minute dauern. Wichtig ist, dass du deinen Körper nicht zu lange der Kälte aussetzt, um den Kreislauf nicht zu überfordern.
Kann ich auch lauwarm duschen, wenn mir kalt nicht liegt?
Ja, wenn du kaltes Wasser nicht verträgst, kannst du auch mit lauwarmem Wasser beginnen und die Temperatur schrittweise reduzieren.
Warum sollte man auf Seife und Duschgel nach der Sauna verzichten?
Nach der Sauna ist die Haut besonders sensibel. Seife und Duschgel können die Haut reizen. Es reicht, den Schweiß mit klarem Wasser abzuspülen.